Eine freudsche Vermutung

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Wenn die Bremer am 22. Mai dieses Jahres ihre neue Bürgerschaft wählen, haben sie nicht nur erstmals fünf Stimmen zur Verfügung, die sie frei auf die verschiedenen Listen oder einzelnen Kandidaten verteilen können – zum ersten Mal bei einer Wahl zu einer deutschen Landesvertretung sind auch 16- und 17jährige wahlberechtigt.[1]

Wer würde einen 16jährigen zum Bürgermeister wählen?

Ich nicht. Nicht einmal einen 18jährigen.

Nicht weil es den Jungen in dem Alter an Vernunft mangelt, sondern weil ihm etwas fehlt, was Jugendliche und Jungerwachsene nicht haben können: Lebenserfahrung, Verstand und Weisheit.

Noch Aristoteles hielt einen 50jährigen gerade für alt genug um Vater zu werden, aber für viel zu jung um zu regieren. Bis heute ist ein fortgeschrittenes Alter Garant dafür, dass, wenn man von einigen entschuldbaren Senilitäten absieht, eine Regierung aus Greisen jeder Ehrgeiz fehlt ihr Lebenswerk leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Die Alten sorgen sich um den Nachwuchs, um die Kinder und Enkel. Die wollen, dass die es leichter haben. (Was nicht immer gut sein muss.)

Was also zwingt uns Leute zur Wahl zu schicken, die selber noch gar nicht wählbar sind? Einzig das Kalkül politischer Parteien, die man nur mit Unbedarftheit, aus mangelnder Lebenserfahrung oder politischer Blindheit wählen kann. Infantile Greise, siehe „Stuttgart 21“, ausdrücklich eingeschlossen.

Das ist eine freudsche Vermutung: Möglicherweise kompensieren die ohne Kinder Altgewordenen ihre lebenslange Mangelerscheinung durch ausufernde Altersinfantilität. Das würde erklären, warum sie Jugendliche und Kinder für wählbar halten. Sie hatten nie welche, die sie großziehen mussten.

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[1] JUNGE FREIHEIT – Wochenzeitung aus Berlin: Die Jugend an die Urnen.

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2 Antworten to “Eine freudsche Vermutung”

  1. Cajus Pupus Says:

    Ich kann dieses auch nicht nachvollziehen. Waren früher die Kinder erst mit 21 volljährig, so sind sie es heute schon mit 18. Als ich 1966 geheiratet habe, musste ich vom Gericht noch für volljährig, also ehemündig, erklärt werden.

    Nun dürfen diese Kinder, was anderes sind es ja noch nicht, schon mit 17 Auto fahren! Und nun schon mit 16 / 17 wählen? Ob sie dann auch wählbar sind, wage ich zu bezweifeln.

    Vielmehr wird der Grund sein, dass die Muffe der Linken – grünen – roten
    Parteien 1 zu 1.000 geht aus Angst, nicht genügend Stimmen zu erhalten.

    Deshalb wollen diese Parteien ja auch das Wahlrecht für unsere Bereicherer!

  2. rotegraefin Says:

    Zum Glück ließ sich Jesus Christus nicht wählen wusste allerdings schon mit 12 Jahren wo das Haus des Vaters ist.

    Möglicherweise haben sie aus gutem Grund keine Kinder, weil sie sich bis heute noch nicht von der mit Hass und Ignoranz durchtränkten Erziehung ihrer Eltern noch nicht erholt haben und sie dieses Schicksal ganz einfach einer nächsten Generation ersparen möchte.

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