Archive for the ‘Islam’ Category

Feigheit versus Barbarei

Januar 25, 2011

Regierungen weltweit haben den Anschlag im Flughafen Moskau-Domodedowo mit mindestens 35 Toten scharf verurteilt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem „feigen Anschlag“.[1]

Einem Selbstmordattentäter „Feigheit“ vorzuwerfen ist schon recht kurios. Feige sind weder solche Attentäter noch ihre Hintermänner, ihnen solches vorzuwerfen heißt ihre Entschlossenheit zu unterschätzen.

Die Angriffe gegen wehrlose Zivilisten sind barbarisch und jene, die sie ausführen nenne ich Barbaren. Das auszusprechen fehlt der westlichen Nomenklatura der Mut. Da nenne ich Feigheit.

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[1] Selbstmordattentat in Moskau – „Abscheulicher Terrorakt“; sueddeutsche.de.

Gnade vor Recht

Januar 11, 2011

Benedikt XVI. hatte am Montag in Rom bei seinem traditionellen Neujahrsempfang für die Diplomaten am Heiligen Stuhl die pakistanische Regierung dazu aufgerufen, das Gesetz aufzuheben – „umso mehr, als es offensichtlich als Vorwand dient, um Ungerechtigkeit und Gewalt gegen die religiösen Minderheiten zu provozieren“. [1]

Ich habe damit ein grundlegendes Problem, denn natürlich hat Macht die Legitimation Minderheiten zu drangsalieren. Solchem Handeln mag – vielleicht – die Legitimität fehlen, aber das ändert nichts an den konkreten Machtverhältnissen.

Der Papst, selbst weitgehend machtlos, sollte die Legitimation nicht in Zweifel zu ziehen, sondern demütig das Haupt vor der derselben, die ihn selbst rechtfertigt, beugen und um Gnade für seine Glaubensbrüder bitten, sie aber mitnichten fordern.

Die Bitte um Gnade hat sich in der christlichen Geschichte immer als viel mächtiger erwiesen, als die hochmütige Forderung nach irgendwelchen imaginären Rechten: Gnade vor Recht ist Teil christlicher Offenbarung.

Unsere Feinde sind nicht minderwertig, wir stehen als Menschen auf absolut gleicher Augenhöhe. Unabhängig davon, was unsere Gegner glauben, sie bleiben Menschen, sie sind nicht als Menschen mit minderwertigen Überzeugungen herabzuwürdigen und dies ist ein unveräußerlicher Teil der christlichen Botschaft, genauso wie der Teil, dass wir selber keinen Deut von unserem Glauben nachzugeben haben.

Daher haben die Pakistaner jedes Recht ein Blasphemiegesetz zu erlassen, genau deshalb ist der Behuf auf die Gnade vor Recht die einzig christliche Position, die zulässig und vermutlich auch erfolgreich ist.

Eine Berufung auf die Legitimität, statt auf die Legitimation stärkt lediglich den westlichen Menschenrechtsimperialismus, als dessen Teil sich die Christenheit nicht generieren sollte.

Wir sind keine „Westler“, sondern Christen.

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[1] Blasphemiegesetz: Pakistan weist Kritik des Papstes zurück ; FAZ.NET.

Gefährlicher als die Taliban

Januar 5, 2011

Im Iran sind mehrere christliche Missionare festgenommen worden. Die Anführer einer „korrupten“ und „fehlgeleiteten“ Christen-Bewegung seien in der Provinz Teheran festgenommen worden und weitere Festnahmen stünden bevor, sagte der Gouverneur der Provinz Teheran, Mortesa Tamaddon, der iranischen Nachrichtenagentur Irna.

Ob es sich dabei um Iraner oder Ausländer handelte und welcher Bewegung sie angehörten, sagte Tamaddon nicht. Er verglich die Festgenommenen dabei mit den radikalislamischen Taliban.[1]

Der Vergleich hinkt. Christliche Missionare sind um ein vielfaches gefährlicher als die Taliban je werden können. Während die Taliban mit Sturmgewehren und Bombengürteln „missionieren“, benutzen die Christen eine viel gefährlichere Waffe: die Bibel.

Mal sehen ob sich die europäischen „Eliten“ mit der gleichen Vehemenz für die Freilassung dieser christlichen Missionare engagieren, wie sie das für gewöhnlich für inhaftierte Journalisten oder eine Frau tun, die in ein Mordkomplott gegen ihren Ehemann verwickelt ist und der deshalb die Steinigung droht. [2]
Ich glaube die europäischen Eliten denken insgeheim genauso wie Tamaddon.
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[1] Festnahmen: Iran vergleicht christliche Missionare mit Taliban – Nachrichten Politik – Ausland – WELT ONLINE.
[2] Ich merke es ausdrücklich für jene an, die mich missverstehen wollen: Ich halte die Steinigung für eine barbarische Strafe, die Todesstrafe hingegen nicht. Wenn die Frau schon zu Tode kommen soll, dann sollte dies auf „humane“ Art geschehen.

Ein Danaergeschenk

Januar 5, 2011

Muslime in den Niederlanden haben angesichts der Drohungen islamischer Terroristen gegen koptische Kirchen die Bewachung der Gotteshäuser angeboten. Sie wollten die Kopten „vor der Bedrohung durch al-Qaida beschützen“, erklärten die drei größten niederländischen Muslimorganisationen am Dienstag.[1]

Man stelle sich vor, die katholische Kirche würde eine katholische Bürgerwehr, nicht anderes bieten die niederländischen Moslemorganisationen an, ins Leben rufen, um ihre Kirchen vor Terroranschlägen oder Vandalismus zu schützen. Das Medienecho wäre ganz sicher verheerend und der Staat würde das glatt verbieten.

Jeder, auch gut gemeinte, Wachschutz braucht Organisation. Einen Stab, der die Leute einteilt, Prioritäten setzt, Weisungen erteilt und Kontrollen veranlasst. Man schafft damit quasiprivate Parallelstrukturen, die sich staatlicher Kontrolle entziehen, den Staat gar karikieren.

Die deutsche Geschichte kennt Beispiele, wohin das führt. Der „harmlose“ Saalschutz der Nazis mutierte zur SS und die SA fegte zuerst die Straßen frei und wurde 1933 zur staatlich sanktionierten Hilfspolizei. Der Rotfrontkämpferbund der Kommunisten und der Reichsbanner der Sozis taten ihr übriges, um den Weimarer Staat zu beerdigen.

Der Schutz vor Terror ist die originäre Aufgabe des Staates. Lässt er sich diese Aufgabe aus der Hand nehmen, dann ist dieser Staat über kurz oder lang am Ende und die Parallelstrukturen übernehmen die Macht. Das ist eine Lehre aus Weimar.

Es ist naiv anzunehmen, das Leute, die Fanatikern und Hasspredigern in Moscheen Plattformen bieten, statt ihnen die Tür zu weisen, die das Geldsammeln für den Heiligen Krieg der Al-Qaida in den Moscheen nicht unterbinden oder Anwerbung von Moslems für terroristische Ausbildungslager gestatten, solche Überlegungen nicht im Kalkül haben. [2] Der Islam versteht sich, im Unterschied zum Christentum, politisch; eines seiner Ideale ist der irdische Gottesstaat. Ich glaube nicht, dass die moslemischen Protagonisten, die dieses Angebot machten, in dieser Hinsicht an etwas anders glauben.

Der „großherzige“ Vorschlag ist in meinen Augen eines der ältesten Tricks der Welt: ein Danaergeschenk, das die Trojaner unter großen Jubel in ihre Stadt karrten. Wie die Sache ausging, kann man in Homers Ilias [3] nachlesen. Die Moslems sollten, und zwar glaubhaft, zuerst in ihren eigenen Reihen für Ordnung sorgen, Hasspredigern die Tür weisen und Fanatiker, die sich für den Heiligen Krieg rüsten, anzeigen. Solange das nicht geschieht, sind berechtigte Zweifel mehr als angebracht.

Das letzte, was Europa braucht, ist eine Hilfspolizei von Allahs Gnaden. Eine Horrorvorstellung.
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[1] Niederlande: Muslime wollen koptische Kirchen bewachen – Nachrichten Politik – Ausland – WELT ONLINE
[2] Wer nicht glaubt, der studiere die Vorgänge um die berüchtigte „Taiba-Moschee“ in Hamburg, in der auch die 9/11 Attentäter beteten. Was dort ganz offen geschah, geschieht in anderen Moscheen verdeckt. WELT ONLINE: Moschee-Anhänger sammeln für den Heiligen Krieg.
[3] Nein, nicht Homer, sonder Homer. Also nicht Homer Simpson aus dem Fernsehen ist gemeint. Ich sag das, weil es hier schon mal verwechselt wurde.

Sehr geehrter Herr Alipius, den Widerspruch nehmen Sie mir hoffentlich nicht übel. Ich wollte auf ihren Blog eine Antwort vermeiden, um die Sache nicht eskalieren zu lassen. Ich vermeide daher auch jeden Bezug zu ihrem Eintrag.

Zeit, sich abzuwenden

Januar 4, 2011

Es wird immer deutlicher, dass vor allen die Christen nichts anderes von der westlichen Zivilisation zu erwarten haben, als blanken Hass oder bestenfalls tödliche Gleichgültigkeit gegenüber zunehmender Verfolgung. Das Christentum gerät zwischen die Fronten eines immer aggressiver agierenden westlichen Säkularismus auf der einen und einem erstarkenden islamischen Fundamentalismus auf der anderen Seite. Die Christenheit wird von beiden Seiten angegriffen und droht zwischen den Mühlsteinen zermalen zu werden.

In 2010 haben die deutschen Katholiken düstere Vorzeichen am Horizont aufsteigen sehen; entluden sich in den Medien beispiellose Hasstiraden gegen die katholische Kirche, welche die öffentliche Stimmung fast bis zum Pogrom angeheizt haben und das, obwohl die dazu benutzten Themen weder genuin katholisch, noch sonderlich aktuell waren, weil alle diese Fälle Jahrzehnte zurücklagen oder sich als böswillige Verleumdungen gegen unbescholtene und ehrbare Würdenträger erwiesen. Mixa ist unvergessen.

Die gestanzten und vollkommen folgenlosen Betroffenheitsphrasen der politischen Klasse beim Sylvesteranschlag auf die ägyptischen Kopten lassen keine Illusionen aufkommen. Es ist die blanke, als „weltoffene Toleranz“ getarnte Feigheit vor dem islamischen Terrorismus und seinem dumpfen Mob auf der Straße, der nicht nur die Politik, sondern auch das Bürgertum vor Angst erstarren lässt.

Sie verhalten sich so, wie man es von Feiglingen dieses Schlages erwartet. Sie verkriechen sich hinter hohlen Floskeln und treten um so heftiger gegen jene, die sich nicht wehren können, je heftiger die Angriffe der Fundamentalisten werden.

Man konstruiert sogar eine historische Schuld der Christenheit, obwohl heute ausdrücklich säkulare Heere und Staaten den Krieg in die muslimischen Länder tragen. Christen werden von beiden Seiten als Sündenböcke für aktuelle Konflikte missbraucht, die mit der abendländischen Vergangenheit nichts zu tun haben.

Das ist kein Zufall, das ist Absicht. Es drängt sich der Verdacht auf, dass wieso oft in der Geschichte Unschuldige für Taten verantwortlich gemacht werden sollen, die andere zu verantworten haben.

Die westliche Zivilisation hat ihre abendländischen Wurzeln böswillig und in voller Absicht gekappt. Der Mainstream arbeitet unermüdlich daran, die letzten christlichen Wurzeln zu roden. Man beschimpft, verspottet und verachtet Christen.

Welchen Grund haben Christen heute noch, die westliche Zivilisation zu verteidigen, geschweige sie zu schonen? Es wird Zeit sich abzuwenden, um die Einheit in Christi zu stärken. Ein Sturm zieht herauf. Die säkularen Staaten des Westens werden Christen nicht schützen. Die Christenheit ist auf sich allein gestellt.

Ich bin nicht der Einzige, der so denkt:

„It is purportedly the baseline belief of the Secular Right that the major goal of conservative or reactionary politics should be to ’save‘ Western Civilization.
Yet this is not a coherent belief, nor is it possible, nor is it desirable.
Western Civilization is not a ‚First Thing‘ as CS Lewis defined it; it is not a primary aim: it is a secondary outcome.
Western Civilization is not the kind of thing that can be ’saved‘, or defended, or anything else. [1]

[Es ist angeblich eine Grundüberzeugung der säkularen Rechten das die Verteidigung der westlichen Zivilisation das Hauptziel konservativer oder reaktionärer Politik sein muss.
Dies ist jedoch kein kohärenter Glaube, noch ist er möglich oder wünschenswert.
Die westliche Zivilisation ist kein „First Thing“ wie ihn CS Lewis definierte; sie ist nicht das primäre Ziel: sie ist ein sekundärer Endpunkt.]

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[1] Bruce Charlton’s Miscellany; Should Western Civilization be saved? (even if it could be saved) [via Deogolwulf]

Wählen oder unterwerfen?

Januar 3, 2011

Ein sinngemäßes „Feiertags-Fundstück“ aus dem hollywoodschen Monumentalschinken „Königreich der Himmel“:

„Christus will Deine Entscheidung, Mohammed Deine Unterwerfung.“

Der einzig halbwegs intelligente Satz in einem Film, der ansonsten nur billige Zeitgeist-Botschaften transportiert.

Tendenziöse Berichterstattung

Januar 2, 2011

„Christen randalieren nach Anschlag“[1]

Eine Schlagzeile aus Focus-Online, zum verheerenden Bombenanschlag gegen koptische Christen in Ägypten.

Ich mache mir keine Illusionen mehr, in der hiesigen Mainstreampresse sitzen in der Mehrzahl dumpfe Christenhasser oder bestenfalls gleichgültige, feige Journalisten, die sich, aus nackter Angst ins Fadenkreuz der Islamisten zu geraten, nicht mehr trauen, die Wahrheit anzuzeigen.

Nach dem Anschlag, so berichten koptische Netzseiten, ist der islamische Mob feiernd durch die Straßen gezogen, nicht ohne koptische Autos oder Geschäfte zu demolieren. Die Sicherheitskräfte schritten nicht ein, sie waren damit den beschäftigt die, aufgebrachten Kopten zu drangsalieren. Die dort veröffentlichten Bilder sprechen eine deutliche Sprache. In den hiesigen Medien, sieht man keine Anschlagsopfer, sondern fast ausschließlich angebliche „randalierende“ Christen.

Selbst wenn die koptischen Berichte, verständlicherweise, übertrieben sind, übernehmen die hiesigen Medien die Verharmlosungen von ägyptischer Seite fast wortgleich, während koptische Vertreter nicht einmal zitiert werden.

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[1] Ägypten: Christen randalieren nach Anschlag; FOCUS Online.

Post mortem christianisiert

Oktober 31, 2010

Abendland definiert heute offenbar jeder nach seinem Gusto. Mal sind es die Juden, mal der Islam, die es geprägt haben oder noch sollen. In der jüngsten JF bringt Karl Heinzen eine neue Variante ins Spiel, indem er von „heidnischen“ Wurzeln schwafelt und sich dabei auf die griechische Antike beruft.

Das ist ein doppelter Brüller. Denn erstens war die Antike alles andere als „heidnisch“ und zweitens kennen wir sie, die Antike, nur deshalb so gut, weil die Kirchenväter Sokrates, Platon und Aristoteles post mortem christianisiert haben.