Muslime in den Niederlanden haben angesichts der Drohungen islamischer Terroristen gegen koptische Kirchen die Bewachung der Gotteshäuser angeboten. Sie wollten die Kopten „vor der Bedrohung durch al-Qaida beschützen“, erklärten die drei größten niederländischen Muslimorganisationen am Dienstag.[1]
Man stelle sich vor, die katholische Kirche würde eine katholische Bürgerwehr, nicht anderes bieten die niederländischen Moslemorganisationen an, ins Leben rufen, um ihre Kirchen vor Terroranschlägen oder Vandalismus zu schützen. Das Medienecho wäre ganz sicher verheerend und der Staat würde das glatt verbieten.
Jeder, auch gut gemeinte, Wachschutz braucht Organisation. Einen Stab, der die Leute einteilt, Prioritäten setzt, Weisungen erteilt und Kontrollen veranlasst. Man schafft damit quasiprivate Parallelstrukturen, die sich staatlicher Kontrolle entziehen, den Staat gar karikieren.
Die deutsche Geschichte kennt Beispiele, wohin das führt. Der „harmlose“ Saalschutz der Nazis mutierte zur SS und die SA fegte zuerst die Straßen frei und wurde 1933 zur staatlich sanktionierten Hilfspolizei. Der Rotfrontkämpferbund der Kommunisten und der Reichsbanner der Sozis taten ihr übriges, um den Weimarer Staat zu beerdigen.
Der Schutz vor Terror ist die originäre Aufgabe des Staates. Lässt er sich diese Aufgabe aus der Hand nehmen, dann ist dieser Staat über kurz oder lang am Ende und die Parallelstrukturen übernehmen die Macht. Das ist eine Lehre aus Weimar.
Es ist naiv anzunehmen, das Leute, die Fanatikern und Hasspredigern in Moscheen Plattformen bieten, statt ihnen die Tür zu weisen, die das Geldsammeln für den Heiligen Krieg der Al-Qaida in den Moscheen nicht unterbinden oder Anwerbung von Moslems für terroristische Ausbildungslager gestatten, solche Überlegungen nicht im Kalkül haben. [2] Der Islam versteht sich, im Unterschied zum Christentum, politisch; eines seiner Ideale ist der irdische Gottesstaat. Ich glaube nicht, dass die moslemischen Protagonisten, die dieses Angebot machten, in dieser Hinsicht an etwas anders glauben.
Der „großherzige“ Vorschlag ist in meinen Augen eines der ältesten Tricks der Welt: ein Danaergeschenk, das die Trojaner unter großen Jubel in ihre Stadt karrten. Wie die Sache ausging, kann man in Homers Ilias [3] nachlesen. Die Moslems sollten, und zwar glaubhaft, zuerst in ihren eigenen Reihen für Ordnung sorgen, Hasspredigern die Tür weisen und Fanatiker, die sich für den Heiligen Krieg rüsten, anzeigen. Solange das nicht geschieht, sind berechtigte Zweifel mehr als angebracht.
Das letzte, was Europa braucht, ist eine Hilfspolizei von Allahs Gnaden. Eine Horrorvorstellung.
______________
[1] Niederlande: Muslime wollen koptische Kirchen bewachen – Nachrichten Politik – Ausland – WELT ONLINE
[2] Wer nicht glaubt, der studiere die Vorgänge um die berüchtigte „Taiba-Moschee“ in Hamburg, in der auch die 9/11 Attentäter beteten. Was dort ganz offen geschah, geschieht in anderen Moscheen verdeckt. WELT ONLINE: Moschee-Anhänger sammeln für den Heiligen Krieg.
[3] Nein, nicht Homer, sonder Homer. Also nicht Homer Simpson aus dem Fernsehen ist gemeint. Ich sag das, weil es hier schon mal verwechselt wurde.
Sehr geehrter Herr Alipius, den Widerspruch nehmen Sie mir hoffentlich nicht übel. Ich wollte auf ihren Blog eine Antwort vermeiden, um die Sache nicht eskalieren zu lassen. Ich vermeide daher auch jeden Bezug zu ihrem Eintrag.