Es wird immer deutlicher, dass vor allen die Christen nichts anderes von der westlichen Zivilisation zu erwarten haben, als blanken Hass oder bestenfalls tödliche Gleichgültigkeit gegenüber zunehmender Verfolgung. Das Christentum gerät zwischen die Fronten eines immer aggressiver agierenden westlichen Säkularismus auf der einen und einem erstarkenden islamischen Fundamentalismus auf der anderen Seite. Die Christenheit wird von beiden Seiten angegriffen und droht zwischen den Mühlsteinen zermalen zu werden.
In 2010 haben die deutschen Katholiken düstere Vorzeichen am Horizont aufsteigen sehen; entluden sich in den Medien beispiellose Hasstiraden gegen die katholische Kirche, welche die öffentliche Stimmung fast bis zum Pogrom angeheizt haben und das, obwohl die dazu benutzten Themen weder genuin katholisch, noch sonderlich aktuell waren, weil alle diese Fälle Jahrzehnte zurücklagen oder sich als böswillige Verleumdungen gegen unbescholtene und ehrbare Würdenträger erwiesen. Mixa ist unvergessen.
Die gestanzten und vollkommen folgenlosen Betroffenheitsphrasen der politischen Klasse beim Sylvesteranschlag auf die ägyptischen Kopten lassen keine Illusionen aufkommen. Es ist die blanke, als „weltoffene Toleranz“ getarnte Feigheit vor dem islamischen Terrorismus und seinem dumpfen Mob auf der Straße, der nicht nur die Politik, sondern auch das Bürgertum vor Angst erstarren lässt.
Sie verhalten sich so, wie man es von Feiglingen dieses Schlages erwartet. Sie verkriechen sich hinter hohlen Floskeln und treten um so heftiger gegen jene, die sich nicht wehren können, je heftiger die Angriffe der Fundamentalisten werden.
Man konstruiert sogar eine historische Schuld der Christenheit, obwohl heute ausdrücklich säkulare Heere und Staaten den Krieg in die muslimischen Länder tragen. Christen werden von beiden Seiten als Sündenböcke für aktuelle Konflikte missbraucht, die mit der abendländischen Vergangenheit nichts zu tun haben.
Das ist kein Zufall, das ist Absicht. Es drängt sich der Verdacht auf, dass wieso oft in der Geschichte Unschuldige für Taten verantwortlich gemacht werden sollen, die andere zu verantworten haben.
Die westliche Zivilisation hat ihre abendländischen Wurzeln böswillig und in voller Absicht gekappt. Der Mainstream arbeitet unermüdlich daran, die letzten christlichen Wurzeln zu roden. Man beschimpft, verspottet und verachtet Christen.
Welchen Grund haben Christen heute noch, die westliche Zivilisation zu verteidigen, geschweige sie zu schonen? Es wird Zeit sich abzuwenden, um die Einheit in Christi zu stärken. Ein Sturm zieht herauf. Die säkularen Staaten des Westens werden Christen nicht schützen. Die Christenheit ist auf sich allein gestellt.
Ich bin nicht der Einzige, der so denkt:
„It is purportedly the baseline belief of the Secular Right that the major goal of conservative or reactionary politics should be to ’save‘ Western Civilization.
Yet this is not a coherent belief, nor is it possible, nor is it desirable.
Western Civilization is not a ‚First Thing‘ as CS Lewis defined it; it is not a primary aim: it is a secondary outcome.
Western Civilization is not the kind of thing that can be ’saved‘, or defended, or anything else. [1]
[Es ist angeblich eine Grundüberzeugung der säkularen Rechten das die Verteidigung der westlichen Zivilisation das Hauptziel konservativer oder reaktionärer Politik sein muss.
Dies ist jedoch kein kohärenter Glaube, noch ist er möglich oder wünschenswert.
Die westliche Zivilisation ist kein „First Thing“ wie ihn CS Lewis definierte; sie ist nicht das primäre Ziel: sie ist ein sekundärer Endpunkt.]
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[1] Bruce Charlton’s Miscellany; Should Western Civilization be saved? (even if it could be saved) [via Deogolwulf]